Heute möchte ich euch mal einen schönen Artikel aus der NZZ (Neuen Zürcher Zeitung) zeigen, nur schon die Einleitung ist perfekt

Wer jemals einen Hörsaal betreten hat, ist jenem Schlag von Menschen mit grosser Wahrscheinlichkeit schon begegnet. Meist melden sie sich, wenn es heisst: «Sind noch Fragen?», und dann tönt es etwa so: «Als ich nach meinem Praktikum bei KPMG anfing, für Ernst & Young zu arbeiten, und mich mein Vorgesetzter für meine Effizienz und meine smarten Inputs lobte, wusste ich um mein ausserordentliches Talent im Bereich Wirtschaftsprüfung. Daher meine Frage: Zählen bei der 30-seitigen Arbeit Deckblatt und Inhaltsverzeichnis mit?» Später stellt sich heraus, dass sie bei EY Post sortiert haben.

Und dann gehts gleich weiter mit…

Leider gibt es sie nicht nur im Hörsaal, sondern überall: die Unbescheidenen. Und es werden immer mehr. Sie sagen vollmundig «Ich habe beim Fernsehen gearbeitet», wenn sie in der SRF-Kantine die Plastictabletts mit einem feuchten Lappen abgerieben haben. Oder «In InDesign bin ich Profi», wenn sie wissen, wie man ein Textfeld aufzieht. Jene, die schon zweimal einen Leserbrief geschrieben und publiziert bekommen haben, sehen sich plötzlich als Journalisten, und wer ein paar tausend Likes auf Instagram gekauft hat, nennt sich Influencer. Sie plustern sich auf, übertreiben, frisieren, prahlen – und geben sich damit äusserst unsympathisch.

Egal ob man nur auf Facebook ist um mit alten Schulfreunden in Kontakt zu bleiben oder ob man ein Influencer ist – dieser Artikel sollten alle lesen:

Linktipp: Warum wir es bitter nötig haben, bescheidener zu sein