Heute machen immer mehr Firmen Werbung mit Influencer – dann gibts daraus Werbung die mal mehr oder weniger Intelligent wirken – denke da an die Coral Werbung.

Aber es ist gut so, wenn eine Influencerin viel nackte Haut zeigt, dazu ein Produkt umarmt und was lustiges schreibt, dann ist das dass Rezept für viele Likes und hohe Aufmerksamkeit. Selbst wenn man ziemlich schräg singt, dafür sich aber nackt im Bett räkelt, wird sowas zum totalen Erfolg – siehe Bibi.

Das man mit Influencer viel erreichen kann, haben nun auch die Politiker gemerkt. In Deutschland läuft ja gerade der Wahlkampf wieder an und so hat die Kanzlerin Merkel beschlossen, dass sie sich dafür von ein paar Youtubern interviewen lassen möchte.

Und da selbst Influencer Agenturen das als gute Idee empfehlen:

Der Digitalexperte und Politikberater Martin Fuchs hält das für eine große Chance: „Ich empfehle Parteien schon seit vier Jahren, mit Influencern zusammenzuarbeiten.“ Auch Sven Wedig, Gesellschafter der Influencer-Agentur Vollpension sagt: „Es ist geradezu fahrlässig, wenn Parteien diese Spielwiese nicht oder zu wenig nutzen, um sich zu etablieren.“ In der Zielgruppe der 16- bis 35-Jährigen stelle Influencer-Marketing eines der wichtigsten Instrumente dar, um Meinung zu machen.

(Warum Angela Merkel die Nähe zu den YouTubern sucht)

Wird man immer mehr Influencer sehen die da mitmachen. So ist mir bereits eine Influencer in Deutschland aufgefallen, die nun der SPD beigetreten ist und sie zelebriert das richtig als Influencerin durch. (Nein ich beurteile hier keine Partei und mache auch dafür keine Partei – als Schweizer habe ich eh keine Ahnung was die SPD tut oder eben nicht tut)

Die Instagramerin / Modebloggerin Lisa Banholzer mit knapp 150’000 Follower macht nun Werbung für die SPD. Sie hat dazu auch ein interview gegeben: „Unser Staat ist unmoderner als die Bürger“

Los Vorurteile los

Sind wir ganz ehrlich, wir stellen uns Influencer als ziemlich doofe Wesen vor.

Wenn ein Blondchen mit 19 ihre gemachten Brüste in die Kamera streckt und dazu Schoggiwerbung macht – ist das wohl was fürs Auge – aber wir denken dann höchstens „Ich würde lieber am Mädel lecken als an der Schoggi“ – oder wenn eine Influencer ein Foto eines fetten Burgers zeigt, sie aber selbst mehr Knochen als Fleisch ist – dann erzeugt das eben auch ein komisches Bild. Und wenn ein Influencer seinen durchtrainierten Körper zeigt, flippen die Frauen aus wie beim Cola Light Mann und die Männer denken entweder „Der ist total Schwul“ oder „So ein Six-Pack hab ich auch aber im Kühlschrank“.

Egal welcher Typ – Influencer haben zwar einen geilen Job (Geld für 1 Foto machen) – aber sie werden nicht wirklich als Intelligenzbestien wahr genommen.

Was ist gute Influencer Werbung

Nun die Idee dass Politiker wirklich Werbung mit Influencer machen, finde ich eigentlich gar nicht mal so schlecht – aber die Werbung muss dann passen. Es kann nicht sein, dass sich Influencer auf einmal politisch geben und dann weiterhin doof spielen und danach gleich wieder Werbung für ein Bikini machen – das würde ihre Glaubwürdigkeit auch nicht gut tun. Wenn aber ein Blogger schon immer politisch Aktiv war, dann kann er das ruhig auch lauter sagen.

Aber es kommt wirklich darauf an, wie man als Influencer Werbung macht. Ich habe hier mal 2 Beispiele konstruiert die ich total Mist finden würde.

Stellt euch mal den Kanzler Kandidat vor, der auf einem Bild mit jungen Mädels ist die im Bikini rumhocken und dann macht er oder sie im Text klar, dass man ein Picknick mit dem Politiker gewinnen kann.

Ja das wäre wohl wirklich sehr glaubwürdig nicht? (Obwohl laut Gerüchte wäre hier Alkoholwerbung passender)

Oder nehmen wir ein anderes Beispiel wenn eine Politiker auf einmal sich wie ein Influencer aufführen würde und solche Bilder posten würde.

In diesem Beispiel könnte die Politikerin noch Sachen hinschreiben wie „SVP macht gesund, hübsch und eine gute Laune“… Ja auch das wäre wohl sehr glaubwürdig

Hingegen finde ich die Idee der Kanzlerin Merkel gar nicht mal so schlecht. Man sitzt mit einem Youtuber zusammen und der stellt ihr kritische und direkte Fragen. Das ganze läuft ohne PR Berater und Anwälte ab – sonder so wie früher Frage <-> Antwort. Ja damit könnte man sich wirklich gut positionieren – aber soviel Mut haben wohl nur wenige Politiker. Viele werden die Fragen 3 Wochen im Vorfeld schon wissen wollen um dann direkt Einfluss auf die Fragen nehmen zu können. Und nach der Aufnahme wird zuerst alles rausgeschnitten was nicht passt (Durchgekämmt) damit nichts schief läuft…

Das ist ja genau das Problem – mit gestellten Fotos kann man sicher Leute erreichen – aber es ist nicht mehr authentisch. Wenn man dann aber ein Video macht und sich verhaspelt oder etwas direkt sagt, wird man von den Journalisten danach durch den Fleischwolf gedreht und kann dann eine Wahl gewinnen.

Ist das also eine gute Idee

Wenn man es irgendwie schafft, dass man als Politiker authentisch aus so eine Sache herauskommt – ist es eine grosse Chance. Aber im Zeitalter des Schneidepults, Anwälte und PR Berater wird man lieber alles perfekt Inszenieren und dann ist man genauso gut wie die Influencer die alles in Rosa Farben tauchen.

Oder was denkt ihr?

P.S Bevor hier jemand denkt diese 2 Politiker im Bild würden wirklich sowas machen – das hier sind von mir konstruierte Beispiele !! Und nicht echt! merkt euch das und ja steckt eure Katze nicht in die Mikrowelle! {/Disclaimer}