Ich finde das Thema Influencer ja ziemlich spannend – da gibts immer wieder spannende Kamapgnen zu entdecken und viel aus deren Erfolgen oder auch Misserfolgen zu lernen.
Es ist heute ja eigentlich gar nichts mehr Neues, dass immer mehr Firmen auf Influencer setzen. Auch wenn viele dieser Influencer nicht wirklich hinter den Produkten stehen und ihre Seele für Geld verkaufen – die Wirkung auf die Kunden lässt sich nicht kleinreden. So steigt ja mit einer Influencer Kampagne die Aufmerksamkeit auf eine Marke um fast 1/3 und 1/4 der Zuschauer sind bereit dann dieses Produkt zu kaufen. Das sind Werte die ziemlich beeindruckend sind. Wenn ich sehe wie oft Adwords Kampagnen eine Conversionsrate von so 0,2% haben und selbst nur wenige Newsletter eine Conversionrate über 10% erreichen, dann sind diese Influencer Zahlen sehr sehr beeindruckend. Da müssen sich also die Firmen heute entscheiden, ob sie einen digitalen Feuerwehrmann wie mich holen der ihnen ihre Conversionrate raufzieht oder ob man nicht lieber billige Influencer einsetzt.
Aber wie man so sieht, ist selbst der Kauf von Influencern für manche Firmen zu teuer – sie denken jetzt – „Warum soll ich externe kaufen wenn ich ja bereits Mitarbeiter haben?“ Und aus dieser Idee entsteht gerade ein neuer Trend – nämlich der Corporate Influencer.
Heute habe ich zum Beispiel erfahren, dass Otto (der Handelskonzern) im Oktober ein Programm für über 100 interessierte Mitarbeiter startet. Diese Mitarbeiter werden dann intern in Social Media Seminare und Employer Branding ausgebidet und in Präsentationstechniken geschult. Wie ernst das Unternehmen seine Mitarbeiter nimmt, zeigt die Rolle der neuen Influencer: Sie sollen nicht nur ihr Gesicht in eine Smartphone-Kamera halten, sondern direkt in den Recruiting-Prozess eingebunden werden. „Die Weiterentwicklung der Plattform Otto.de gehört zu den spannendsten Projekten im europäischen E-Commerce. Wir möchten, dass potenzielle Bewerber direkt und aus erster Hand von beteiligten Kollegen erfahren können, was sie bei Otto erwartet“, sagt Otto-Bereichsvorstand Katy Roewer.
Wie funktioniert das?
Also der Konzern bestehend aus 50’000 Mitarbeitern sucht sich 100 Mitarbeiter aus und schult sie in Socia Media, Branding und Präsentationstechniken und lassen sie dann ihre eigenen Wege gehen.
Das Ganze tönt ja auf den ersten Blick nach einer ziemlich geilen Idee – aber wenn man sich so überlegt, die Mitarbeiter müssen also nicht nur ihren normalen Job machen, sondern werden dann auch noch als Influencer eingesetzt. Sie sollen also Corporate Markenbotschafter werden und alles promoten was geht. Aber hatten wir das nicht schon? Ich stell mir gerade so eine 25 Jährige Frau vor, die mal von Otto Matratzen und Lampen schwärmt um dann gleich bei BonPrix die neue billig Unterhose begeistert zu vermarkten um dann später die neue Versicherungspolice und Küche zu promoten. Natürlich sind sie dabei jedesmal fast völlig am ausflippen und haben einen totalen geistigen Orgasmus weil das Produkt so genial ist. (Hier eine Liste der Firmen die zum Otto Konzern gehören)
Stellt euch das mal bildlich vor!
Woran erinnert euch das? Genau mich erinnert es an den TV Kanal vom HomeShopping. Auch da werden von Bettpfannen, zu Mixer zu Autopolitur alles verkauft, die Angestellte bekommen auch da fast jedesmal einen geistigen Orgasmus wenn sie das Produkt in die Hand nehmen ….
Aber ist das seriöses Influencer tum?
Fazit
Ich persönlich finde das eine ziemlich dämliche Idee. OK der Konzern baut sich so mit wenig Geld (Was sind schon 2000€ Ausbildungskosten pro MA wenn man 50’000 Angestellte hat?), einen neuen Marketingkanal erschlossen.
Wir wissen aber alle, dass ein seriöser Influencer der baut sich im Kleinen auf und wird im Laufe der Zeit immer grösser und somit auch mächtiger (Ich rede jetzt nicht von den Influencer die Follower kaufen). Die echten Influencer die sind wirklich von einer Marke oder mehr nur von einem Produkt wirklich begeistert. Sie lassen sich nicht für alles kaufen sondern wissen genau, welche Nische sie gerade bearbeiten. Diese Influencer sind dann auch sehr erfolgreich, haben eine treue Followerzahl die auch eine hohe Interaktionsrate hat.
So eine schnell schnell Lösung nützt also nur der Firma aber der Mitarbeiter der dabei unter die Konzernräder kommt, ist ihm wohl total egal.
Was denkt ihr – wir diese neue Influencer Art die normalen Influencer bedrohen oder wegdrücken? Oder ist das nur ein neues experiment von ein paar kleveren Marketingheinis die mit wenig Geld einen neuen Kanal machen?
Ich freue mich auf eure Kommentare.
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