Es ist immer wieder lustig, wenn man von Dutzenden von Leuten den gleichen Link zugeschickt bekommt, so ists gestern passiert und zwar ging ein Artikel rum, der in Deutschland die Gründung eines Bundesverbands für Influencer Marketing ankündigt.

Das Ziel des Verbands ist laut ihrer Webseite folgender:

Der Bundesverband Influencer Marketing ist der Repräsentant und die Stimme der Influencer Marketing Branche in Deutschland.

Er erläutert und vertritt die Interessen, Standpunkte und Belange von Unternehmen, Influencer und weiteren Content Creators sowie Marktteilnehmer der Werbewirtschaft und der werbetreibenden Wirtschaft, welche sich mit dem Thema Influencer Marketing beschäftigen sowie auseinandersetzen, gegenüber Gesetzgebung, Verwaltung und Öffentlichkeit.

Der Verein wirbt für eine innovative Marketingbranche und trägt die Kreativ-Mentalität in die Gesellschaft. Als Netzwerk verbindet der Verein Blogger, Influencer, Unternehmen und deren Freunde sowie Interessenten miteinander.

Als ich das gelesen habe, musste ich wirklich lachen – denn mich erinnert diese Ankündigung irgendwie an einen Fall aus der Schweiz. Da wurde nämlich letztes Jahr auch gross was ähnliches angekündigt aber eher für die Blogger – nämlich ein Schweizer Bloggerverband (1. Schweizer Bloggerverband (Version 10.1.4.12)). Und wie ich da im Chefblogger Blog berichtet habe, war das eine sehr unseriöse Sache und das hier ist wohl genauso unseriös.

Im Artikel bei Horizont steht weiter:

Ins Leben gerufen wurde der Verband von Stefan Doktorowski, der die Funktion als Vorsitzender des Vorstands beim BVIM übernehmen wird. Doktorowski ist Gründer und Managing Partner der Influencer-Marketing-Agentur „Martensgarten“, welche sich auf die offene Vermarktung sowie auf Influencer-Marketing-Beratung spezialisiert hat. Der 33-Jährige ist zudem Co-Gründer der Kölner Konferenz InfluencerCon.

Notwendig sei ein solcher Verband, weil die Influencer-Branche bislang kaum Einfluss auf politische oder regulierende Behörden und deren Entscheidungen nehmen kann, sagte Doktorowski. Auch in den Bereichen Content-Distribution und Vermarktung existiere eine große Verunsicherung am Markt. „Hier gilt es Standards zu setzen, Aufklärung zu leisten und intensive Dialoge mit sämtlichen Teilnehmern zu fördern“, so Doktorowski.

Fazit

Ich würde ja Standards wirklich eine gute Sache finden, darum ist die Idee eigentlich gar nicht mal so schlecht. Aber wenn ich mir andere Dinge im digitalen Markt so anschaue dann weiss ich heute schon, dass aus der Idee nichts brauchbares wird. Überall dort wo es Geld gibt, wird wohl gross von Standards geredet aber beschissen bis sich die Balken biegen.

Heute gibt es viele Agenturen die in den letzten Monaten gegründet worden sind, die die Kunden komplett abzocken und ausnehmen. Es geht nicht um nachhaltige Kundenbindungen sondern um den schnellen Profit. Aus diesem Grund entstehen täglich tausende von Instagram Accounts mit ingesamt Millionen von gekauften Followern – die man dann als die neuen Influencer vermarktet…

Solange die Kunden selbst nicht wissen, was sie mit Influencer Marketing erreichen wollen, solange können solche Agenturen diese Kunden abzocken und solange gibts keine wirkliche Standards.